Faszination Hundenase

Faszination Hundenase

Es scheint evident, dass bei jeder Tierart ein bestimmtes Sinnesorgan besonders stark ausgeprägt ist.
Der chemische Sinn hilft einfachsten Tieren, wie Korallen, Einzeller oder Schwämmen festzustellen, welche Stoffe im Wasser gerade gelöst sind.
Seesterne, Quallen oder Seeanemonen reagieren primär auf Berührung.
Nachtaktive Tiere, wie z.B. Fledermäuse sind stark auf Töne ausgerichtet.
Wir Menschen sowie auch z.B. Affen und Vögel sind Augentiere, wir verlassen uns hauptsächlich auf den Sehsinn.

Das Gesicht eines Hundes wird von der Nase dominiert, aber nicht nur dort.
Die Nase ist auch im Gehirn stark vertreten und dominiert somit die Wahrnehmung der Welt. Der Geruchsinn ist der am höchsten entwickelte Sinn des Hundes.

Einige Zahlen:
– Der olfaktorische Apparat ist Teil des Gehirns.
– Dieser olfaktorische Kortex ist beim Hund ca. dreissig bis vierzig Mal grösser als beim Menschen.
– Etwa fünfunddreissig Prozent des Hundehirns ist für Gerüche zuständig.
– Die Riechschleimhaut misst beim Hund zwischen 70-200 Quadratzentimeter, während es beim Menschen bloss ca. 5-10 Quadratzentimeter sind.
– Hunde besitzen zwischen 125 und 300 Millionen Riechzellen, der Mensch gerade mal ca.5 Millionen.

Geruchsaufnahmen:

Hunde können Nasenlöcher unabhängig voneinander einsetzen. Dies ermöglicht, die Fähigkeit der Geruchswahrnehmung zu erhöhen.
Hunde atmen durch die Nasenlöcher ein und durch die Schlitze auf der Seite der Nase aus.

Dr. Rosell schreibt in seinem Buch „Die Welt der Gerüche“:

„Atmet der Hund durch die Nase, gelangt die Luft durch die Atembereiche in der langen Schnauze und dann direkt in die Lunge. Wenn er schnuppert, gelangt die Luft hingegen zuerst in einen Seitenweg, den wir Recessus olfactorius („olfaktorische Vertiefung“) nennen.
Dieser befindet sich im hintersten Teil der Nasenöffnung. Mikrosomatische Säugetiere wie Menschen und Primaten besitzen solch Recessi olfactorii nicht.
Hunde haben bewegliche Nasenöffnungen, die sich beim Schnuppern weiten: dies öffnet eine obere Passage, die die Luft direkt zum hinteren Teil des Recessus olfactorius leitet.
Die Luft wird langsam durch das Sinnesorgan filtriert, bevor sie in die Lunge gelangt.“

Die Geruchsverarbeitung:

Jede Sinneszelle in der Riechschleimhaut besitz ein paar dutzend Zilien, die aus der Sinneszelle herausragen. Diese Zilien sind von Dutzenden von Proteinen umhüllt man nennt sie olfaktorische Rezeptozellen. Diese Rezeptoren nehmen Gerüche in Empfang.
Die aufgenommene Information wird ans Hirn weitergeleitet und dort ausdifferenziert.
Der Hund hat etwa sage und schreibe 800 verschiedene Rezeptoren, um Gerüche zu entschlüsseln.

Im Vergleich:
Wir Menschen die die Welt hauptsächlich über die Augen wahrnehmen, benötigen für eine farbenprächtige Szene, wie ein Sonnenaufgang oder einen Vulkanausbruch, gerade einmal drei Rezeptoren, um dieses Bild im Kopf zu erschaffen.
Mit achthundert Rezeptoren stehen dem Hund atemberaubende Möglichkeiten für seine Welterfahrung durch sein Riechorgan offen.

Diese Zahlen sollen illustrieren, dass wir das Hundesein nie wirklich in seiner emotionalen Gesamtheit verstehen werden.

Hund im Auto: Hitzegefahr im Sommer

Hund im Auto: Hitzegefahr im Sommer

Mit schaudern erinnere ich mich an die Gegebenheit, als ich vor Jahren mit meiner Partnerin in Spanien die Sommerferien verbrachte und wir Zeugen von einem Vorfall wurden, der mich heute noch emotional berührt. Nach dem wir, spät nachmittags, im Meer eine angenehme Abkühlung genossen hatten, schlenderten wir gemütlich Richtung Hotel zurück, als mich ein erschreckender Schrei aus meinen Tagträumen riss.

Quer über die Strassen erkannte ich ein Ehepaar, dass aus ihrem Fahrzeug, unter verzweifelten Rufen, einen leblosen Hundekörper herauszogen. Ich war für einen Moment wie erstarrt, rannte dann über die Strasse und bemerkte, dass der Hund nicht mehr atmete. Er war schon ein älteres Tier, welcher der Temperatur die im Wageninneren herrschte – der Wagen stand in der prallen Sonne – nichts entgegen zu setzten hatte.

Gut möglich, dass das Fahrzeug vor einer Stunde noch im Schatten stand und die Besitzer des Fahrzeuges der Erddrehung und die damit einhergehenden Konsequenzen auf den Schattenwurf nicht beachtet haben. Das ist gelebte Ignoranz mit fatalen Folgen, ja tödlichen Folgen.

Stellen wir uns für einen Moment die Situation vor, die dieses hilflose Tier vor seinem ableben durchgemacht hat, es ist ein qualvolles, langsames Sterben. Wir sollten versuchen, uns und unser Umfeld über die Problematik, ein Hund im Sommer im parkierten Fahrzeug zurück zu lassen, zu sensibilisieren.

Prinzipiell reicht es nicht, die Fenster nur ein paar Zentimeter offen zu lassen.
Es kann immer eine unvorhergesehene Situation eintreten, bei der der Fahrzeughalter länger wegbleibt, als er ursprünglich vorhatte. Steht der Wagen an einer ungünstigen Stelle, bei der im Laufe der Zeit der Schattenwurf sich verändert, besteht akute Lebensgefahr.

Seien wir uns bewusst, dass wir unsere vierbeinigen Sozialpartner im Sommer, in einem Backofen ähnlichen Behälter zurücklassen, wenn wir nicht darauf achten, dass wir die Möglichkeit von Sonnenstrahlen-Einwirkung auf das Fahrzeug für den Rest des Tages ausschliessen können.

Im Hochsommer kann die Temperatur im Fahrzeuginnern auch im Schatten einen Level erreichen, welcher für den Hund lebensbedrohlich ist.

Wir sind es unseren vierbeinigen treuen Begleiter schuldig, dass sie nicht aus Unachtsamkeit unsererseits in Situationen geraten, die Schmerz und Hilflosigkeit, bis hin zu qualvollem Tode führen.

 

Was genau passiert mit einem Hundeorganismus, wenn er hohen Temperaturen ausgesetzt ist?

Hunde besitzen fast ausschliesslich nur an den Pfoten Schweissdrüsen und regulieren ihren Wärmehaushalt hauptsächlich über das Hecheln.Reicht das Hecheln für die Regulierung nicht mehr aus, pumpt der Körper Blut in die äusseren Körperteile, um so der notwendigen Abkühlung der Körperteile zu regulieren. Dadurch werden die lebenswichtigen Organe weniger stark durchblutet, was zu Schock führen kann.

Erhöht sich die Körpertemperatur über 43 Grad droht Lebensgefahr.
Durch das Hecheln wird zudem Wasser verdunstet, das der Hund permanent bereitstellen muss, es besteht die Gefahr der Austrocknung (Dehydrierung).

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